FREUDE TEILEN MACHT FROH

Schenken macht Freude, dem Beschenkten genauso wie dem
Schenkenden. Vor allem dann, wenn das Geschenk eine besondere Botschaft trägt.

Zugegeben: Ich schenke gerne. Dabei bin ich mir gar nicht so sicher, ob das Gegenüber das jetzt
möchte. Na ja, vielleicht wirkt es manchmal etwas aufdringlich; doch meistens zeigen die Beschenkten
Freude darüber. Manchmal kann ich spontan aus der Situation heraus eine Freude bereiten, ein anderes Mal überlege ich lange, wie ich meinen Lieben eine Freude mache. Unser Enkel hat das schon mal anders erlebt. Im Sport wechselte er den Trainer, weil er seinen Schwerpunkt anders legen wollte. Er kaufte eine gute Teesorte, von der er wusste, dass der Trainer diese gerne trinkt, und wollte ihm signalisieren: Als Mensch bist Du okay. Sehr enttäuscht war er, als dieser das Geschenk nicht annahm. Freude, die er bereiten wollte, wurde zurückgewiesen.

Überraschend und einmalig
So ein spontanes Geschenk habe ich in einem Urlaub erhalten. Wir waren mit unserem Sohn, seiner Familie und Freunden von ihnen an einem wunderschönen Badestrand, umgeben von Felsen und Riffen. Der Bekannte unseres Sohnes tauchte in der näheren Umgebung und brachte seiner Frau drei gewachsene Muschelringe mit. Die freute sich riesig darüber, denn sie sind sehr selten und nur an wenigen Plätzen zu finden, und nun waren es sogar drei geworden. Ich freute mich einfach mit und kam aus dem Staunen über die Schönheit und Einmaligkeit dieser Kunstwerke aus dem Meer nicht mehr heraus. Ganz überrascht war ich, als die junge Frau sagte, ich solle probieren, welcher über meinen Finger passt. Ein Ring passte tatsächlich und sie schenkte ihn mir. Ich habe mich riesig darüber gefreut, und ich habe mich in dem Moment wertvoll erlebt, wie dieser einmalige Ring. Ich hüte ihn bis heute in einer kleinen Schatzkiste. Ab und zu betrachte ich ihn und denke: So einmalig wie dieser Ring ist jeder Mensch, den der liebe Gott erschaffen hat.

Was eine Druse ist, wusste ich nicht, bis meine Frau mir eine geschenkt hat: eine unscheinbare
Steinkugel, die in eine Hand passt. Das Besondere: Sie ist mit einem ganz feinen Riss in zwei Hälften zersprungen – und im Inneren strahlt und glitzert eine kleine Welt aus Halbedelsteinen! Ich habe mich sehr darüber gefreut und freue mich immer noch jedes Mal, wenn ich sie öffne. So freudiges Erstaunen löst die graue, raue Kugel auch immer aus, wenn ich sie bei Mediationen oder Katechesen ins Spiel bringe.
Oft schon habe ich in Fachgeschäften oder Ausstelllungen mit Mineralien nach einer solchen Druse geschaut, die aufgesprungen und nicht aufgeschnitten ist. Ich habe noch keine wie dieses einzigartige Geschenk gefunden! Eine Freude für mich und für alle, die staunen, wenn sich der Stein mit seinem wunderbaren Innenleben öffnet.

Mehr als notwendig
Wenn wir Beiträge zu einer Tagung oder etwa einem Candlelight Dinner vorbereiten, gestalten wir gerne eine passende Dekoration für den Raum und als Tischschmuck und suchen nach einem „give away“, einem kleinen Gegenstand, der unser Thema in Erinnerung bleiben lässt. Das ist für uns schon eine Freude bei der Vorbereitung. Oft sind wir aber unsicher, ob es auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ankommt. Wenn sie sich dann dafür beim Verabschieden bedanken und oft auch erstaunt sind,
dass sie etwas mitbekommen, was sie gar nicht erwartet haben, dann teilen wir diese Freude darüber.

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